Schluckstörungen: Ursachen, Behandlung & Trinknahrung

Essen und Trinken sind die Treibstoffe unserer Körper. Die tägliche Nahrungszufuhr versorgt uns nicht nur mit notwendigen Nährstoffen, sondern bringt uns auch die Energie, die unser Körper für das Überleben braucht. Umso schwieriger wird es, wenn einer der wichtigsten Prozesse der Nahrungsaufnahme gestört wird: das Schlucken.

Dysphagie: Symptome & Ursachen

Der Mensch schluckt zwischen 1000 und 2000 mal am Tag – manchmal bewusst, meistens unbewusst. Bei einer Schluckstörung, auch Dysphagie genannt, wird dieser Vorgang gestört. Nahrungsmittel und/oder Flüssigkeiten können nicht mehr auf übliche Weise in den Magen transportiert werden. Betroffene haben das Gefühl, dass die Nahrung nicht bis in den Magen gelangt, sondern in der Speiseröhre steckenbleibt.

Die Ursachen dieser Erkrankung können unterschiedlich sein:

  • Schluckbeschwerden können durch Erkrankungen von Nervensystem oder Gehirn ausgelöst werden. Die häufigsten Ursachen sind hier Schlaganfälle und Schädel-Hirn-Traumen. Doch auch bei Multiple Sklerose, Parkinson oder ALS kann Dysphagie die Betroffenen noch zusätzlich beeinträchtigen.
  • Auch Muskelerkrankungen können eine Störung des Schluckvorgangs hervorrufen. Dazu zählen zum Beispiel Myositis oder Myopathie und Muskeldystrophie.
  • Der Schluckvorgang kann jedoch auch über eine Erkrankung der Speiseröhre auftreten, wie Geschwülste, Entzündungen, Krebs und Tumore.
  • Auch durch zunehmendes Alter, Demenz oder Depressionen kann es zu Schluckstörungen kommen.

Im letzten Fall ist es besonders wichtig, auch auf seine Angehörigen und auf Änderungen in deren Essverhalten zu achten. Eine ärztliche Untersuchung und eine anschließende gezielte Therapie sind meist der erste Schritt, damit es zu einer Verbesserung und keiner Mangelernährung kommt.

Die Verweigerung von Essen ist oft ein erstes Anzeichen dafür, dass Betroffene Probleme beim Schlucken haben.

Behandlungsmöglichkeiten

Um den Schluckvorgang zu verbessern und die betroffenen Muskeln zu stärken, gibt es zahlreiche Übungen, die einfach zuhause durchgeführt werden können.

Handelt es sich beispielsweise um das Problem, dass man sich öfter verschluckt und beim Essen hustet, ist es hilfreich, immer wieder den Buchstaben „K“ auszusprechen. Außerdem sollte man in diesem Fall auf Problemkost wie Körner zu verzichten und eher weiche und pürierte Kost zu sich zu nehmen.
Verschluckt man sich auch beim Trinken, kann es helfen, Wörter mit dem Buchstaben „P“ mehrmalig und kräftig hintereinander auszusprechen. Zusätzlich ist in diesem Fall die Flüssigkeitsaufnahme durch einen Strohhalm ratsam. Lippenübungen, wie das Aufblasen eines Luftballons, können diesem Problem auch positiv entgegenwirken.

Bleibt Nahrung immer wieder im Hals stecken, sollte, auch wenn gerade keine Nahrungsaufnahme stattfindet, immer wieder bewusst und kraftvoll geschluckt werden, um die Speiseröhre zu trainieren. Auch hier ist es hilfreich, eher feuchte und gut gleitende Nahrung zu sich zu nehmen.

Diese und weitere Übungen können dabei helfen, einer Dysphagie vorzubeugen oder diese zu vermindern. Doch insbesondere, wenn es sich um eine langanhaltende Störung handelt, sollte unbedingt ein Logopäde hinzugezogen werden. Dieser verfügt über die benötigten Fähigkeiten, um mittels einer logopädischen Therapie eine Verbesserung des Schluckvorgangs zu erreichen.

Schluckstörungen entgegenzuwirken kann schon durch kleine Trainingsmethoden große Auswirkungen haben. Bewusstes und kräftiges Schlucken ist ein Beispiel dafür.

Trinknahrung

Das Ziel einer abgestimmten Ernährungstherapie ist es, einer Mangelernährung vorzubeugen und weiterhin die Geschmäcker und Vorlieben der Patienten zu unterstützen. Personen, die an Dysphagie leiden, ernähren sich oft sehr einseitig und in zu geringen Mengen. Um den Nährstoffbedarf und die Geschmackspräferenzen der Betroffenen abzudecken, gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Flüssignahrungen, die speziell für ihre Bedürfnisse entwickelt wurden. Hier gibt es große Unterschiede zwischen den Produkten – die richtige Konsistenz ist hier von besonders hoher Bedeutung.

Wenn es um Schluckstörungen geht, ist Trinknahrung meist eine große Erleichterung für Betroffene und ihre Angehörigen.

Da sich diese spezielle Nahrung über lange Zeit zu einer Kostenbelastung entwickeln kann, ist Trinknahrung mittlerweile auch auf Rezept erhältlich. Diese kann verordnet werden, wenn Sie oder Ihre Angehörigen eine „fehlende oder eingeschränkte Fähigkeit zur ausreichenden normalen Ernährung“ haben. Hierbei wird ein Großteil der Kosten von der Krankenkasse übernommen.

Wir unterstützen Sie und Ihre Angehörigen umfassend beim Umgang mit dieser Erkrankung und der Auswahl an Trinknahrungsprodukten, die Ihren Bedürfnissen entsprechen.